anodische Oxidation

a|no|di|sche O|xi|da|ti|on [zu ↑ Anode] in einer Elektrolysezelle durch Entzug von Elektronen aus Ionen, Atomen oder Molekülen an der Anode stattfindender Oxidationsprozess. – Ggs.: kathodische Reduktion.

* * *

anodische Oxidation,

 

1) Elektrochemie: Anode.

 

 2) Oberflächentechnik: elektrolytisches Verfahren zur Herstellung von oxidischen Schutzschichten auf Metallen: Bei der Elektrolyse geeigneter Lösungen (besonders Schwefel-, Oxal- oder Chromsäure) bildet sich auf der Oberfläche der als Anoden in der Lösung befindlichen Metallteile eine Oxidschicht, die sich mit anorganischen Mitteln oder organischen Farbstoffen färben und durch Nachbehandlungsverfahren verdichten lässt; sie dient vorwiegend zum Schutz der Metalle gegen Korrosion und Abrieb (Hartanodisieren), aber auch als elektrische Isolation oder als dekorativer Überzug. Nach Imprägnieren mit lichtempfindlichen Silberverbindungen lassen sich fotografisch auch Bilder und Zeichnungen aufbringen (z. B. zur Herstellung von Schildern und Skalen).

 

Die anodische Oxidation ist bei verschiedenen Metallen möglich, hat jedoch nur für Leichtmetalle größere technische Bedeutung erlangt. Besonders wichtig ist die anodische Oxidation von Aluminium und seinen Legierungen; die Verfahren hierfür wurden in den 1920er-Jahren bekannt: Bengough-Verfahren in England, Eloxalverfahren in Deutschland, Alumilite-Verfahren in Amerika. Das »eloxierte« Aluminium verwendet man in großem Umfang in der Architektur (Hausfassaden, Türen, Fensterrahmen, Treppengeländer u. a.), im Fahrzeugbau, für Behälter und Geräteteile.

 

Literatur:

 

Aluminium-Tb. (¹⁴1983);

 W. Hübner u. C. T. Speiser: Die Praxis der a. O. des Aluminiums (⁴1988).